„Wieso schläfst du nicht mehr mit mir?“
Herr Lehmann blickt von seiner Zeitung hoch, direkt in die Augen seiner Frau. Ihre Wangen sind leicht gerötet. Sie wendet den Blick nicht ab. Herr Lehmann räuspert sich. Er wendet sich wieder seiner Zeitung zu und murmelt: „So etwas diskutiere ich nicht am Frühstückstisch.“
„Wieso nicht? Es hört uns ja keiner zu.“ Seine Frau gibt sich nicht so leicht geschlagen. Das passt gar nicht zu ihr. Er geht nicht weiter auf sie ein und trinkt einen Schluck seines Kamillentees.
„Ich verstehe das nicht. Bin ich dir nicht mehr attraktiv genug?“ Er schweigt. „Verdammt nochmal! Ich rede mit dir!“ Herr Lehmann steht auf, faltet die Zeitung zusammen und verlässt das Esszimmer und die Wohnung.
Er kann nicht. Er kann seiner Frau nicht erklären, was sein Problem ist. Er schämt sich. Die Versagensangst macht ihm zu schaffen.
Im Freien angekommen, atmet er durch. Sein Kloss auf seiner Brust bleibt. „Herr Lehmann?“ Frau Trösch vom Parterre ruft aus ihrem Fenster. Er dreht sich zu ihr um. „Im Eingangsbereich brennt die Lampe nicht mehr. Könnten Sie diese bitte austauschen?“ Die Leiden eines Hauswarts. Nie hat er seine Ruhe. „Ja, Frau Trösch. Sie haben recht. Die Lampe brennt nicht mehr. Ich schaue das heute noch an.“ „Danke! Und Gruss an Ihre Frau.“
Herr Lehmann geht wieder ins Wohnhaus und zur Wohnung zurück. Er muss mit seiner Frau sprechen. Unbedingt. Seine Frau steht in der Küche und macht den Abwasch. Sie dreht sich zu ihm um und mustert ihn.
Schnurstracks geht er auf sie zu, nimmt sie in die Arme und küsst sie. Sie stöhnt in seinen Mund. Er löst sich von ihr, nimmt sie bei der Hand und führt sie ins Schlafzimmer. Er beginnt sie auszuziehen. Er küsst und streichelt sie, während sie sich hinlegen. „Zieh dich aus.“, flüstert sie. „Ich will dich spüren.“
Herr Lehmann folgt ihrer Aufforderung. Als er sich nackt zu ihr legt, beginnt sie ihn zu streicheln und zu stimulieren. Nichts regt sich zwischen seinen Beinen. Sie versucht es weiter. Nichts. „Was muss ich tun?“
„Du kannst nichts tun. Ich bin das Problem. Es geht nichts mehr.“ Frustriert steht er auf und greift nach der Unterhose. Versehentlich erwischt er jene seiner Frau. Die Spitze zwischen seinen Fingern fühlt sich gut an. Sehr gut. Sie erregt ihn. Er zieht sich das Höschen über und zwischen seinen Beinen regt sich was. Herr Lehmann kann es nicht fassen. Seine Frau noch weniger. Er legt sich samt des Spitzenhöschens wieder zu ihr. Sie machen dort weiter, wo sie aufgehört haben.
Erschöpft und befriedigt liegen sie beinander. „Es tut mir leid“. Herr Lehmann bricht die Stille und blickt seine Frau beschämt an. „Ich habe keine Ahnung, was das soll. Wieso ich so reagiere.“ „Ach. Das ist doch egal. Du kannst so viele Höschen von mir anziehen, wie du willst. Hauptsache du bescherst mir weiterhin multiple Orgasmen, die einer Bombenexplosion gleich kommen.“
Diese Geschichte habe ich Rahmen meiner Weiterbildung (CAS Storytelling & Personal Branding) geschrieben. Die Aufgabe bestand darin, das Bild mit den vier fett geschriebene Begriffen in eine Geschichte zu verwursteln.
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