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Die Wege aus der Krise sind unergründlich

Nachdem wir uns alle Verschwörungstheorien angehört, sämtliche mathematischen Bilderrätsel auf Facebook gelöst und an jeder geposteten Challenge teilgenommen haben, ist es nun an der Zeit, dass wir uns wieder den wichtigen Dingen im Leben zuwenden, beispielsweise der Politik.

„Wir fordern den Bundesrat auf ...“; „Der Bundesrat muss jetzt ...“; „Es ist an der Zeit, dass der Bundesrat ...“ So beginnen in diesen Tagen die meisten Verlautbarungen der Parteien.

Mit der geeinten Rückendeckung für den Bundesrat ist Schluss. Sie war auch schon fast unnatürlich. Wenn sogar Roger Köppel dem Bundesrat anschliessend an dessen Pressekonferenz vom 20. März via Twitter für „den guten alten schweizerischen Pragmatismus“, gratuliert, stimmt doch etwas nicht!

Jetzt ist die Geduld vorbei. Es wird gezwängelt, mit den Füssen gestämpfelet und lauthals gefordert. Letzteres durchaus mal etwas abgedämpft durch eine Gesichtsmaske hindurch. Die Parteien aller Couleur sind sich einig: Die Schweiz muss zurück zur Normalität.

Selbstverständlich wissen sie alle am besten, wie das vonstattengehen muss: Die einen haben einen Zehn-Punkte-Plan aus den Ärmeln geschüttelt, andere eine Exit-Strategie aus dem Hut gezaubert und wieder andere sitzen da, trinken Bio-Tee und fordern, dass alle warten sollen, bis der Spuk von selbst vorbei geht.

Der Verdacht, dass sich einige Politiker*innen während des Lockdown mit Hilfe des unendlichen Wissens im Internet zu Virologen, Wirtschaftsexperten und Historikern weitergebildet haben, ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Vielleicht leiden sie auch alle akut unter «Senf-dazu-Geberitis». Man weiss es nicht genau.

Was man weiss, ist, dass es alle besser wissen. Besser als der Bundesrat, besser als dessen Berarter*innen. Die Parteien und deren Exponenten dürfen, nein, müssen Entscheide der Regierung hinterfragen. Es bringt jedoch nichts, wenn die Kritik nur dazu dient, sich zu profilieren.

Positiv an all den ausgearbeiteten Plänen und Strategien der Parteiexponenten ist, sie können zu WC-Papier recycelt werden.

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